Kater Felix 1980. Foto: Privat

Kater Felix 1980. Foto: Privat

1980: Felix. Der Kater ist unsere erste Katze. Er bringt uns bei, wie das so ist mit den Katzen und wie blöd doch Katzen-Experten sein können. Denn wir wollen alles richtig machen und lesen Bücher.

Und da steht, nur mal ein böses Beispiel, dass man den Katzen die Krallen beschneiden soll. Das ist sehr mühsam, denn die Katzen halten das für idiotisch und wehren sich. Ursel hat sich dicke Topf-Handschuhe angezogen und die Katze festgehalten, damit ich schneiden kann. Felix hat geschrien: warum quälst du mich? Was habe ich getan?

Und dann stellen wir fest, dass die Katzen sich die Nägel selber kürzen. Das machen sie schon seit Urzeiten, seit sie sich entschlossen haben, mit den Menschen zu leben, ganz ohne Katzenbücher.

Falls ich die dämliche Autorin mal erwische, werde ich dicke Handschuhe anziehen und ihr die Krallen schneiden.

Und ein anderer Experte hat uns erzählt, was Katzen essen und dass man vor allem das Futter von dieser Firma kaufen soll. Wir stellen fest, dass die Katzen auch Salat-Soße essen. Wahrscheinlich schmeckt es ihnen nicht, aber sie wollen höflich sein und auch essen, was die großen Katzen essen. Und wenn sie partout keine Kohlrouladen mögen, dann geben wir auch Büchsenfutter.

Felix ist dann vom Balkon gefallen und hat sich das Rückgrat gebrochen. Die Hinterbeine waren gelähmt und er hat sich mit den Vorderbeinen durch die Wohnung gehangelt, geschrien bei jeder Bewegung. Die Ärztin hat gesagt: da kann man nichts machen und Ursel und ich haben dann Abschied genommen von Felix in dem kalten Arzt-Zimmer. Er hat uns angeschaut. Er wusste, das ist ein Abschied. Die Ärztin hat ihn dann eingeschläfert.