Eine europäische Biografie

Autor: admin

S096 Freizeit

Fotoarchiv Paul Glaser: S096 Freizeit

Wir dokumentieren die Notizen Paul Glasers zu seinen Fototerminen, die in Form von Karteikarten vorliegen.  Die Aufnahmen sind nur teilweise gescannt. Sobald sie vollständig vorliegen, wird dies hier vermerkt. Bis dahin können  für Veröffentlichungen einzelne Motive aus den Listen angefordert werden. Bereits digitalisierte Aufnahmen finden Sie in der Datenbank auf paul-glaser.de. Veröffentlichungen sind honorarpflichtig.

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S033 Presse, Medien

Fotoarchiv Paul Glaser: S033 Presse, Medien

Wir dokumentieren die Notizen Paul Glasers zu seinen Fototerminen, die in Form von Karteikarten vorliegen.  Die Aufnahmen sind nur teilweise gescannt. Sobald sie vollständig vorliegen, wird dies hier vermerkt. Bis dahin können  für Veröffentlichungen einzelne Motive aus den Listen angefordert werden. Bereits digitalisierte Aufnahmen finden Sie in der Datenbank auf paul-glaser.de. Veröffentlichungen sind honorarpflichtig.

Die Karteikarten als PDF

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S064 Wahlplakate

Fotoarchiv Paul Glaser: S064 Wahlplakate 

Wir dokumentieren die Notizen Paul Glasers zu seinen Fototerminen, die in Form von Karteikarten vorliegen.  Die Aufnahmen zu diesem Themenbereich sind gescannt. Für Veröffentlichungen können einzelne Motive aus den Listen angefordert werden. Bereits früher digitalisierte Aufnahmen finden Sie in der Datenbank auf paul-glaser.de. Veröffentlichungen sind honorarpflichtig.

 

 

 

S064 0092-0129 Wahl 79 Stobbe Schmidt – Glaser

S064 0001-0033 AL 1988 Orlowsky Kbg Männerwelt 90 – Glaser

S064 0372-0404 Volkskammerwahl 1990 Leipzig – Glaser

(Thema Nr. Thema BildNr von-bis Motive Einzelbilder Datum Bemerkungen)

 

0001-0371 Plakate seit 1979 SPD und AL
0372-0480 Plakate 90-93

0481-0754 seit 81

0755-0767 Wahl 1994
0768-0783 Wahl 1992
0784-0865 Wahl 1994
0866-0901 dito
0902-
1220-1247 Weizsäcker überklebt mit Gorleben ist überall
1248-1278 Weizsäcker Reiterdenkmal, Litfaßsäule m Schöneberger Rathaus
1279-1313 demolierte Weizsäcker Plakate
1314-1332 Wandmalerei Sieg im Volkskrieg, spielende Kinder 16.05.1979
1333-1338 Wandmalerei zur Atomenergie 16.05.1979
1339-1392 Ausstellungseröffnung gegen Faschismus Galerie Franz Mehring mit Detlef Prinz, Reinhard Gericke, Sigurd Hauff, Hans Kohlberger Repros auf S020
1393-1418 100 Jahre Sozialistengesetz, Ausstellungseröffnung in Kunsthalle 07.09.1979
1419-1428 Ausstellung Plakate zum 3. Reich auf 20
1429-1544 Wallraff zu seinem neuen Buch Bildbeschreibung Büchergilde Gutenberg 29.11.1979
1545-1547 Junge mit SPD Ballon und CDU Mütze von S055
1548-1551 Plakate MDK Hitler Nein Danke 08.10.1980
1552-1640 Plakate ARE Wahlkampf Häuserfassade m Ehepaaar, Ingrid Rauschenbach und Tochter 06.03.1981
1641-1665 SPD Wahlplakat 4 Bürgermeister, CDU Plakat Wechsel ist fällig, Lützowplatz 28.03.1981
1666-1758 Wahlplakate SPD CDU FDP 00.04.1981
1759-1776 SPD-Plakat S-Bahn m Bus A1 10.04.1981
1777-1951 Wahlparty 1981 Brandenburghalle Interview SFB mit Kunze, v. Weizsäcker, Vogel Schaar Schily, Bendzko u Pieroth, Dirk Schneider (Einlasskontrolle), Schily u Schneider, Schaar (P), v.W u Blüm umarmen sich 10.05.1981
1952-1955 Wahlplakat CDU dem Bären Bombe in Arm gemalt 08.05.1981
1956-1960 Plakat Vogel klein starke Hand 00.05.1981
1961-1997 Ernst Volland (P) Ausstellung an Plakatwänden Gedächtniskirche 31.07.1981
1998-2918 Broschüre Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will 05.08.1981
2019-2059 AL Wahlplakate Martin Niemöller Repro N als Offizier auf 20 00.01.1982
2060-2084 leer

 

S064 0662-0693 Wahlplakate CDU Weizsäcker beschmiert – Glaser

 

2085-2086 „Ich will alles“ Kreuzberg 00.05.1982
2087-2103 Brunner ? Mit Bonner Politikerköpfen auf BuGa Bonn 00.05.1982
2104-2281 Graffiti an Mauer 24.08.1982
2282-2301 dito
2302-2336 Apel Diepgen Plakates. auch Color 00.08.1984
2337-2342 Geschichte Republik 00.11.1984
2343-2429 CDU SPD AL Stände DA Plakate 00.02.1985
2430-2459 dito
2460-2494 dito
2495-2498 AL Plakat Orlowski 00.01.1989
2499-2518 Wahl 89 Diepgen SPD 00.01.1989
2519-2542 Wahlplakate SPD CDU Günter König Andres, Republikaner 00.01.1989
2543-2589 Wahl 89 00.01.1989
2590-2625 dito 00.01.1989
2626-2634 dito 00.01.1989
2635-2697 dito 00.01.1989
2698-2717 dito 00.01.1989
2718-2818 Wahl Dez 1990 00.12.1990
2819-2829 Wahl 90 Di-Plakat 01.12.1990
2830-1862 Kommunalwahl 24.05.1992

1968: Zodiak, Musikgeschichte und eine Pleite

Das ehemalige Schaubühnen-Gebäude am Halleschen Ufer 2017. Foto: Ulrich Horb

Ich verdiene seit langem wieder mal richtig regelmäßig Geld. Und bald will ich Millionär werden. Dazu will ich einen riesigen Musik-Schuppen aufmachen, wie es sie in New York gibt, Live-Musik, langhaarige Typen.

Mit einem älteren Kneipen-Besitzer aus Kreuzberg, Leopold Unger, genannt Poldi, der die Künstlerkneipe „Malkasten“ betreibt, mache ich das Zodiak auf. Wir pumpen uns dazu Geld bei der Bank. Ich habe damals eine mystische Phase, lese die Kabbala und alles über den Hexenkult, auch über Astrologie und da bin ich auf Zodiak gestoßen, die Tierkreiszeichen. Passt gut zu Belladonna oder Mescalin und natürlich zu diesem herrlichen mexikanischen Gras. Aber vielleicht sind es auch die Musiker, die zur Namensgebung beitragen, die mit ihren elektronischen Geräten für kosmische Klänge sorgen und im „Zodiak Free Arts Lab“ zusammenkommen, Musiker wie  Conrad Schnitzler, oder Hans-Joachim Roedelius. Weiterlesen

1975: Der Betriebsrat und die Betriebsfeier

1975 arbeite ich in einer Firma, die Schilder herstellt und bin Betriebsrat. Am Morgen dieses kalten Wintertags bleiben die Werktore ge­schlossen. Gleich am Eingang sagt es der Geschäftsführer den Mitarbeitern und die wollen es zuerst gar nicht glauben. Sie sehen hinter den Fenstern die Herren von der Geschäftsleitung herumlaufen, telefonieren. Die schicken den Betriebsrat vor, da mal nachzufühlen. Vielleicht ist der Chef abgestürzt mit seinem Sportflugzeug, vielleicht hat er die Firma verkauft, gedroht hat er schon öfter. „Was soll der Unsinn?“ fragt der Betriebsrat.

Unsinn sei das nun gerade nicht, die Leitung verbittet sich das. „Was soll denn dann die Aussperrung?“ fragt der Betriebsrat.  Aussperrung ist es auch nicht. Die Herren haben ernste Gesichter.

Draußen ist auch Kälte. Die Kollegen kommen in der Kantine der Nachbarfirma unter, da ist es warm, da warten sie auf das Erscheinen des Hauptchefs aus Hannover. Was war da bloß geschehen?

Im kleinen Konferenzsaal haben sich die Herren der Leitung versammelt. Die Szene ist aufgebaut wie das Jüngste Gericht. Der Chef sitzt am Kopfende des langen Tischs, zur Rechten wie zur Linken die Unterchefs, auf allen Gesichtern ist Weltuntergang.

Die Herren von der Berliner Leitung haben Gesichter wie Heulen und Zähneklappern und Schreibblöcke vor sich, auch ein Tonbandgerät. Diese Sitzung wird festgehalten für die Ewigkeit.

Der Chef hat zumindest seine Herren überzeugt, wie gefährlich er ist, wie er zuschlagen wird gegen diesen Betriebsrat. Wie er draufhauen wird, Wumm, wird er draufhauen.

Jetzt ist der Betriebsrat geliefert. Soll ich Ihnen mal sagen, was ich machen werde, sagt der Chef: Ich schmeiße diese roten Kerle alle raus, das werde ich machen.

Er hat diesen Betrieb mit eigenen Händen aufgebaut. Er lässt sich das nicht kaputt machen von dem linken Gesindel, „verstehen Sie das?“ fragt er seine Unter-Chefs. Die verstehen das.

Die drei Betriebsräte werden hereingerufen müssen stehen vor dem Tisch, an dem die Geschäftsleitung sitzt, hinter einer Mauer von Entschlossenheit.

Die Betriebsräte betreten den Raum und sagen „Guten Morgen“.

Die Herren sind verdutzt, schauen den Chef an. Ist das wieder so ein Trick von diesem Betriebsrat? Was ist das? Warum stottern diese Kerle nicht rum?

Dann sagt der Chef „Guten Morgen“ und danach sagen alle Herren von der Berliner Leitung „Guten Morgen“.

Die Betriebsräte packen ihre Taschen aus. “Hast du einen Bleistift?“ fragt der eine, „möchtest du einen Bonbon?“ fragt der andere. Nein danke, nichts Süßes so früh am Morgen.

Das Jüngste Gericht wird ungeduldig. Setzen Sie sich, sagt der Chef.

„Setzen wir uns doch“, sagen die Betriebsräte.

„Meine Herren“, sagt der Chef mit stahlhartem Blick. So was lässt dem Gegner den kalten Schauer den Rücken runterlaufen, wenn es gut gemacht wird.

„Meine Herren“, sagt der Chef schneidend, „ich verlange Ihren sofortigen Rücktritt.“

Peng, das sitzt!

Die Herren der Leitung schauen auf die drei Sünder.

„Warum?“ fragte der Betriebsratsvorsitzende.

„Was warum?“ fragte der Chef.

„Warum verlangen Sie unseren Rücktritt?“

Wie soll sich ein Chef nun verhalten bei solch unsinnigen Fragen? Er geht einfach drauf ein.

„Wegen der gestrigen Vorkommnisse“ sagt der Chef: Wo bleibt das Geständnis?

„Welche Vorkommnisse?“ fragt der Betriebsrat.

„Ich verlange Ihren Rücktritt“, brüllt der Chef. Eigentlich soll ja ein Chef nie brüllen, aber er ist ja auch bloß ein Mensch. Alle Herren der Geschäftsleitung wechseln das Gesicht von ernst auf zornig.

„Wegen der gestrigen Vorkommnisse“, brüllt der Chef. „Der ganze Betrieb war besoffen“, brüllt er. „Sie haben das gefördert“, brüllt er. „Alles ist kaputt, es gab eine Messerstecherei. Ich verlange Ihren Rücktritt!“

Er ist sehr überzeugend in seinem Zorn.

„Welche Paragrafen?“ fragt der BR. „Was?“ fragt der Chef. „Welche Paragrafen?“ fragt der BR. „Wieso? Welche Paragrafen?“ fragt der Chef.

„Gegen welche Paragrafen haben wir verstoßen?“ fragt der BR.

Der Chef stutzt. Was fragt ein gerechter Zorn nach Paragrafen, fragt er sich.

Andererseits: Er hat nun schon zu viele Prozesse verloren.

Er schaut seine Leute an, aber die sagen auch nicht wie diese Paragrafen heißen, dafür machen sie sich eifrig Notizen, den Kopf eingezogen.

Nun gut. Der Chef wird diese Paragrafen eben selber finden. „Wollen Sie etwa bestreiten, dass gestern getrunken wurde?“ fragt er drohend.

„Haben wir getrunken?“ fragt der Betriebsrat. „Haben Sie nun getrunken? Sie haben das nicht verhindert“, ruft der Chef, „auch nicht die Messer­stecherei, Tische wurden  umgeworfen, Stühle, einige waren so betrunken, dass sie bei den Kunden nur noch gelallt haben….“

Fassen wir also zusammen, sagt der BR. Sachbeschädigung, Körperverletzung, Saufen am Arbeitsplatz, alles Verstoß gegen die Betriebs-Ordnung, alles Kündigungsgründe. „Richtig“ sagt der Chef.

„Wer von uns hat Sachen beschädigt?“ fragt der BR. „Herr Abteilungsleiter“ sagt der Chef, „Wer hat welche Sachen beschädigt?“ „Ah“ sagt der Abteilungsleiter. „wer genau das war, kann ich nicht sagen, aber Tische wurden umgeworfen, Werte wurden zerstört. Einige haben gelallt…der Betrieb sieht aus wie ein Saustall“, sagt der Abteilungsleiter.

Der Chef hat eine Idee. Vielleicht sollten sich alle mal den Saustall ansehen, damit alle sehen, wie es aussieht, was ihm am Telefon beschrieben wurde.

Der Chef und sein Gefolge betreten die große Fertigungshalle.

Es ist sehr kalt. Gleich vorne um den Packtisch liegen unzählige Zigarettenkippen am Boden, Glasscherben.

Der Chef spricht in das Mikrofon seines Tonbandgeräts: „Ich befinde mich am Packtisch. Rings um den Tisch liegen ein, zwei, äh, 6, liegen 11 Kippen, drei leere Bierflaschen. Richtig?“

„Richtig“, sagt der Betriebsrat.

„Hier ist noch ein kaputtes Glas“, sagt ein BR.

„Das ist nur ein Glasboden“,  korrigiert ein anderer BR.

Der Chef kennt diese Tricks, er geht gar nicht drauf ein, er geht zur Schlosserei.

Da stehen nun besonders viele Flaschen herum, liegen besonders viele Kippen am Boden, denn die Schlosser sind im Betrieb bekannt für Saufen und Rauchen und bei der gestrigen Feier waren sie wieder vornweg.

Der Chef sagt ins Mikrofon: „Ich befinde mich nun in der Schlosserei. Hier liegt eine zerbrochene Bierflasche, hier stehen viele leere Bierflaschen. Richtig meine Herren“?  fragt er. „Richtig“, sagen die Betriebsräte.

„Äh“, sagt der Berliner Betriebsleiter. Die Herren warten. Der Berliner Betriebsleiter ist ein guter Betriebsleiter, aber die Herren wissen, wie langsam er ist. Wenn er „äh“ sagt, will er etwas sagen. Die Herren warten.

„Dies sind gebrauchte Pfosten“, sagt der Betriebsleiter. Sehen Sie sich das an, ruft der Chef. Er hat eine Schnaps­flasche gefunden.

Alle Herren sehen sich das an. Es ist eine Schnapsflasche.

„Hier liegen besonders viel Scherben herum“, sagt der Chef ins Mikrofon, „bitte überzeugen Sie sich selbst.“

Alle überzeugen sich selbst: Es liegen besonders viele Scherben herum.

Dann fragt der Chef den Betriebsrat zum letzten Mal, ob dieser zurücktreten will. Falls nämlich nicht, wird er nämlich das Gewerbeaufsichtsamt holen, sagt er. „Gut“, sagt der BR, „holen Sie das Gewerbeaufsichtsamt!“ „Herr Abteilungsleiter“, sagt der Chef und seine Augen blitzen. „Holen Sie das Gewerbeaufsichtsamt.“

Während die Herren warten, lässt sich der Chef berichten, wie gestern hier, in seinem Betrieb gesoffen wurde. Schon am Mittag hatte es angefangen, erst Bier, dann Schnaps, dann mehr Schnaps, dann mehr Bier, dann diese Messerstecherei.

„Erzählen Sie“ sagt der Chef.

„Das war so“ sagt Herr P. „Ein dicker Arbeiter ist hinter diesem Angestellten hergelaufen mit einem Messer und hat gerufen: Ick stech dir ab! Der Angestellte war viel schneller und hat gerufen: Komm doch, du Fettwanst! Die anderen haben beide angefeuert.

Der Chef ist entsetzt. Mord und Totschlag in seinem Betrieb, den er mit seinen eigenen Händen aufgebaut hat, all die Jahre, Subventionen hat er locker gemacht dafür, geschuftet auch… „Das war sicherlich ein Scherz“, sagt ein Betriebsrat. „Ein schöner Scherz!“ ruft der Chef und fordert alle auf, zurückzutreten als Betriebsrat.

Dann kommt die Gewerbepolizei.

Sie ist nicht das erste Mal hier, sie kennt den Betrieb. Der Betriebs­rat hat schon den Chef angezeigt und der hat seitdem eine hohe Meinung von der Gewerbepolizei. Nun wird es anders rum gehen, denkt er. Nun wird bald der Betriebsrat eine hohe Meinung haben von der Gewerbepolizei.

„Sehen Sie sich das an“ sagt der Chef. Der Herr im grauen Anzug sieht es sich an. „Da gings ja hoch her“, sagt er.

„Und der Betriebsrat hat zugeschaut“, ruft der Chef. „Nun will er nicht zurücktreten“.

„Was haben wir damit zu tun?“ fragt die Gewerbeaufsicht.

„Hier ist Trinken und Rauchen verboten“, sagt der Chef.

„Was sagen Sie dazu?“ fragt die Gewerbeaufsicht den Betriebsrat.

„Wir haben gewartet mit der Feier, bis der Betriebsleiter drei Cognac getrunken hatte. Danach konnten wir den Leuten das Trinken schlecht verbieten, was wir ja ohnehin nicht können.“

„Was sagen Sie denn dazu?“ fragt der Chef den Betriebsleiter.
„Äh“, sagt der, „äh. So ein, zwei hab ich schon mitgetrunken“.

Das Schweigen ist peinlich. Alle Herren überlegen nun. Es ist eine verzwickte Sache. Der Chef hat recht, das steht fest, aber was geht das den Betriebsrat an?

„Sie sind für die Ordnung im Betrieb verantwortlich“, sagt die Gewerbepolizei zum Betriebsleiter. „Sie müssen das Alkoholtrinken verhindern, Sie sind der Hausherr“, sagt die Gewerbeaufsicht.

Sie spricht eine gebühren­pflichtige Verwarnung aus von 5oo Mark gegen die Geschäftsleitung, weil in den Räumen das Rauchen und Trinken verboten ist und trotzdem geraucht und getrunken wurde.

„Der Betriebsrat hat doch mitgetrunken“, ruft der Chef, „der hat dem Geschäfts­führer doch eine Falle gestellt“, ruft der Chef und „nachdem der getrunken hat, haben  sie gesagt: nun dürft ihr auch…“

„Das stimmt“, sagt der Betriebsrat. Die Leute haben erst gefeiert, als ihr Betriebsleiter mit gutem Beispiel vorangegangen ist.

„Sie hören noch von uns“ sagt die Gewerbepolizei und geht.

Nachgeschichte: Der Chef besteht darauf, dass jeder Arbeitnehmer eine schriftliche Erklärung abgibt, dass er nicht mehr trinken wird im Betrieb. Niemand unterschreibt. Daraufhin wird ein Aushang gemacht fürs Schwarze Brett, dass niemand mehr trinken darf im Betrieb. Damit ist der Betriebsfrieden wiederhergestellt.

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