1945
12.01. Beginn sowjetische Winteroffensive. Weichsel-Offensive. Viele Deutsche auf der Flucht. Ankunft in Dörfern in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.
Januar Flucht über die Oder nach Westen, Emilie Glaser und Sohn Paul. Vater und Brüder sind Soldaten, Bombennächte in Schönfließ bei Oranienburg.
16.04. Der sowjetischen 1. Weißrussischen und der 1. Ukrainischen Front brechen bei Küstrin an der Oder durch die deutschen Linien. Das ist 60 Kilometer von Berlin.
16.04. Bruder Waldemar kämpft bei der letzten großen Schlacht um Halbe. Er wird verwundet. Lazarett bei Hohenwalde, Uckermark.
19.04. Leipzig wird von US-amerikanischen Truppen besetzt. Starke sowjetische Truppenverbände bei Frankfurt an der Oder.
24.04. Die Sowjets erreichen Berlin
24.04. Die deutsche 12. Armee steht bei Beelitz. Sie gibt den Marsch nach Berlin auf und flüchtet nach Westen. Berlin ist vollständig von sowjetischen Truppen eingeschlossen.
26.04. Für die US-amerikanischen Truppen wird unter der Bezeichnung „JCS-1067“ eine Direktive zur Besatzungspolitik in Deutschland erlassen. Sie behandelt Deutschland auch nach dem Krieg als Feind. Das Land soll wieder ein Agrarstaat werden, ein Plan, der später nicht umgesetzt wird.
28.04. Adolf Hitler setzt in der Nacht zum 29. April im Bunker unter der Reichskanzlei in Berlin sein Testament auf.
08.05. Bruder Waldemar kommt nach Berlin, von dort nach Mölln, Schleswig-Holstein, in Gefangenschaft der Briten. Waldemar arbeitet im Oldenburgischen Siepsdorf bei einem Bauern.
Ein Teil der Verwandten in Hassel bei Leipzig. Glasers in Droyssig, Sachsen-Anhalt.
08.05. Bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht in Berlin-Karlshorst. Zwangsrepatriierung von ca. 210.000 „Administrativumsiedlern“. (Quelle: Bundesregierung)
20.05. In Berlin wird die Moskauer Zeit eingeführt. Die Uhren müssen zwei Stunden vorgestellt werden.
Juni-Juli Massenweise Zurückverschleppung, zwangsweise Repatriierung der Rußlanddeutschen aus allen Besatzungszonen in die Sowjetunion, Deportation nach Sibirien und Zentral- und Mittelasien. Für jeden ehemaligen Sowjetbürger deutscher Nationalität, der aus Deutschland deportiert wird, werden 200 US-Dollar Kopfgeld als Kriegs-Reparation angerechnet.
09.06. Es wird eine sowjetische Militär-Regierung eingesetzt im Osten, die „Militäradministration in Deutschland“ (SMAD), Sitz Berlin.
02.08. Unterzeichnung des „Potsdamer Abkommens“. Jede Besatzungsmacht darf „ihre“ Bürger ins eigene Land zurückbringen
26.11. Dekret des Obersten Sowjets: Die Verbannung der Deportierten wird auf „ewige Zeiten“ festgeschrieben, Verlassen der Ansiedlungsorte ohne Sondergenehmigung mit Zwangsarbeit bis zu 20 Jahren bedroht.
Ein Teil der Verwandten wird deportiert nach Kasachstan und nach Asbest / Ural. Andere fälschen die Papiere und bleiben in Deutschland.